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27. bis 30. Juli 2008: Urlaub in Dresden mit dem Jungen

Jippie, der erste Urlaub mit dem Jungen. Nur mit dem Jungen. Um nicht sofort zu übertreiben haben wir uns einen Städtetrip ausgesucht. Und welche Stadt bietet sich für einen kleine Staun- und Kulturausflug mehr an als Dresden, das Elbflorenz. Da ich hier schon mal ein Jahr gelebt und studiert habe (zum Ende hin mehr gelebt, als studiert), war die Planung relativ einfach: Termin festlegen, Hostel buchen, Tasche packen, Auto tanken und los ging es am Sonntag morgen.

Womit wir nicht gerechnet hatten, dass wir noch einige der heißesten Sommertage in Deutschland erwischen würden. Schwitzige fünfeinhalb Stunden und einige entleerte Schorleflaschen später, kamen wir endlich in der Neustadt Dresdens an und checkten in das Hostel ein.

Tasche abstellen und ab unter die Dusche. Dann erst mal langsam loslaufen und etwas Essbares suchen. Das hat auch super geklappt und das erste Bier schafft etwas Erfrischung. "Diesel nicht Altschuss" weiß der Junge und bestellt sofort, ohne als Tourist aufzufallen.

Danach schlendern wir noch in die Stadt. Vom Elbufer aus meldet sich der Junge zu Hause. "Alles gut. Fahrt gut, Auto gut, Hostel gut. Bier gut und Wetter auch gut." Wenn das mal kein guter Start ist.
Ein etwas ausgearteten Spaziergang und ein Eis später kehren wir in das Hostel zurück. Die Fahrt und die Hitze machen uns doch zu schaffen. Ein letztes Bier gibt uns den Rest. Schlafen, schlafen, schlafen. Dass es in der Neustadt nachts etwas lauter zugeht, bekommen wir nicht so recht mit. Erst als mich das Müllauto am nächsten Morgen weckt.

Nächster Tag: Kultur steht auf dem Plan. Kultur-Junge ist völlig aus dem Häuschen. Frühstücken und los geht es. Ab in die Altstadt.

Erste Station Frauenkirche. Erst mal von außen, dann von innen und schließlich von oben betrachten. Mit dem Fahrstuhl geht es bequem bis in die Kuppel hoch, dann immer weiter, bis man schließlich von der Haube über die Stadt blicken kann. "Ganz schön hoch," jammert der Junge. "Stell dich mal in die Sonne. Ich mach ein Foto." "Ganz schön hoch und ganz schön warm." jammere ich mit. Trotzdem lohnt es sich. Wirklich!
Weiter geht's. Das ist ja noch lange nicht alles, was Dresden so zu bieten hat. Am Coselpalais und Fürstenzug vorbei, im Schatten der Hofkirche kurze Abkühlungs- und Trinkpause zur Semperoper.
"Müssen wir da rein?" fragt der Junge. "Müssen wir. Du wirst auch gleich sehen warum." Kultur-Junge nickt, steckt sich aber erst mal ne Zigarette zur Stärkung an. Man weiß ja nie. Wir machen eine Führung mit. Musik und Arien hören wir also nicht. Dafür dürfen wir uns aber im Gebäude umschauen. Hier wirt geprotzt, was das Zeug hält. Unechtes Holz (Brandschutz zu früheren Zeiten), unechter Marmor (zu aufwendig es mit Pferden über die Alpen bringen zu lassen, aber trotzdem eindrucksvoll. Oder gerade deswegen. Der Junge staunt. Ich auch. Zum sechsten Mal seit 2003. Immer wieder.
"Kannst du noch?" frage ich. "Na klar." sagt der Junge. Also geht es weiter. Die 30°-Marke ist auch schon geknackt. Ab zum Zwinger. Fotos machen das Grün und die Brunnen und die Verzierungen á la Pöppelmann bestaunen, rauf auf die Balustrade, das Ganze von oben bestaunen, noch mehr Bilder machen. Mittlerweile ist es dann auch schön mittag.
An Schloss und Kulturpalast vorbei, am staubigen Altmarkt entlang, der gerade umgegraben wird in die weiße Gasse zum Spanier. Salat und Apfelschorle für das Mädchen, Schnitzel, Pommes und Diesel für den Jungen. Der Kellner schmuzelt. Wir können es ihm nicht verdenken und schmunzeln mit.

Die Mittagshitze überbrücke ich mit einem Mittagsschlaf. Der Junge möchte am Neustädter Bahnhof Züge fotografieren. Ein neues Hobby? Man weiß es nicht.

Am frühen Abend machen wir uns noch mal auf den Weg. Erst man zum großen Garten, dem grünen Herzstück in der Stadt. Vorbei an der gläsernen Manufaktur schlendern wir ein wenig durchs Grüne, schwitzen in den letzten Sonnenstrahlen, fahren dann weiter durch meine alte Wohngegend zum Blauen Wunder und durch Loschwitz. Auf dem Rückweg geht es auf der anderen Elbseite vorbei an den Elbschlössern zurück in die Stadt.
Zum Abend essen wir Burger. Der Junge ist glücklich. Den Abend verbringen wir auf dem Theaterplatz. Die Semperoper wird angestrahlt, der Platz ist fast leer. Also machen wir Bilder. Schwer konzentriert. Schließlich soll es so aussehen wie in der Werbung. Dazu bittet der Junge auch einige Penner aus dem Bild.
Ab aufs Land. Der nächste Tag gehört der sächsischen Schweiz, wie man das Elbsandsteingebirge auch gerne nennt. Der Junge ist begeistert und legt die nächsten Stunden die Kamera nicht aus der Hand. "Stell dich mal dort hin, schau mal in die Richtung,..." sind unsere Hauptkonversationen.
Auf kleinen Umwegen fahren wir nach Rathen und satzen dort nach einem Eiskaffe mit der Fähre über die Elbe. Der kleine Kurort ist unser Ausgangspunkt zur Bastei. Einer alten Felsenburg in den Sandsteingebilden. Heute ist vor allem eine Brücke noch erhalten und hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel und Ausblickspunkt gemausert.
Es sind wieder über 30°C aber trotzdem klettern wir bis nach oben. Wir müssen Pausen einlegen und trinken viel. Aber es lohnt sich.
Von oben kann man in die sächsische Schweiz schauen und blickt direkt auf die Elbe.
Nach einer kleinen Stärkung auf dem Gipfel des Felsens und einer kleinen Einführung zur Geschichte des Meißner Porzellans, nehmen wir einen anderen Weg zurück nach Rathen. Wir gehen durch die Schwedenlöcher: Über tausende von Stufen windet sich ein Pfad durch ein irrsinnige Landschaft aus Felsvorsprüngen und Wald und Moos. Grün und felsgrau auf allen Seiten. Super.
Auf Umwegen -"Boah ist das klasse," freut sich der Junge- fahren wir zurück nach Dresden. Den Abend beschließen wir mit einer Vorstellung im Open-Air-Kino. "Filmnächte am Elbufer" heißt es in Dresden jeden Sommer. Kulisse und Wetter stimmen. Der Film ist hin und wieder etwas widerlich. Aber dann schaue ich einfach auf die Kulisse der Stadt bis Stefan sagt "geht wieder".
Schon am nächsten Tag geht es zurück. Nach einem ausgelassenem Frühstück machen wir aber noch einen kleinen Abstecher nach Freiberg. Hier treffen wir auf den ein oder andern Bekannten im Prüfungsstress. Aber für ein Hallo bleibt immer Zeit. Mit Corinna und Lea gehen wir essen. Corinna nimmt sich noch die Zeit einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu machen.
Während ich mit Corinna quatsche, schaut Stefan sich um, wo ich vier Jahre so studiert habe. Auf Otto, den Reichen, trifft er schließlich auch. Schließlich ist der Stadtgründer auf dem Obermarkt nicht zu übersehen.
Dann neigt sich unser Urlaub rapid dem Ende. Nach einem Kaffee in der Mensa, geht es schon wieder zum Auto und auf Richtung Heimat.
"Das nächste Mal," sagt der Junge. "fahren wir nach..." "Ja ja!" rufe ich schon begeistert.

Sonne, Sonne

Es ist fürchterlich warm. Und unglaublich hell! Also blinzeln wir etwas gequält in die Kamera.

Sonntag, 04.05.2008: Anna und die Sonne

Schon in den letzten Tagen haben wir mehr und mehr die Sonne genossen. Heute ist es dann ähnlich schön. Wir schlafen lange aus. Na ja eigentlich bleiben wir ewig lang liegen. Zum Brunch gibt es die Grillreste von gestern Abend. Langsam habe ich aber auch erst mal wieder genug vom Grillen.


Gegen Mittag kommen wir los, und fahren nach Bielefeld, wo ein Arbeitskollege von Stefan seinen Abschlussfilm für die Berufsschule dreht. Wir schauen ein wenig zu und ich staune. Es wird Blut gekocht, um einen Unfall nachstellen zu können. Mit Lebensmittelfarbe, Kakao, Wasser und Soßenbinder wird eine Flüssigkeit hergestellt, die man dann im Film für Blut halten kann.


Nach anderthalb Stunden machen wir uns auf den Rückweg. Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Eisdiele in Marienfeld, fahren wir zu Heiko, der zum Kaffee eingeladen hat. Auf dem Rückweg nach Harsewinkel schauen wir noch bei mir zu Hause vorbei. Da es in unserem Familienkalender falsch abgedruckt war, sind wir alle davon ausgegangen, dass schon heute Muttertag ist. Also haben wir uns heute zum Kaffee versammelt, und das wird auch nicht mehr verschoben, als wir merken, dass Muttertag eigentlich erst in der nächsten Woche ist. Mama bekommt ihr Buch, Papa nachträglich zum Vatertag einen Gutschein für die Eisdiele. Alle sind zufrieden.


Am Abend drehen Stefan und ich eine Runde mit dem Fahrrad und schauen dann ein wenig fern.

Freitag, 02.05.2008: Anna und Stefan

Stefan hat heute auch Urlaub. Super. Wir sind eigentlich viel unterwegs. Erst in Gütersloh, einige Besorgungen machen, in Stefans Firma, weil er noch Lektüre abholen will und später besorgen wir Grillfleisch. Am Abend drohen wir erst vor dem Sofa zu versacken, als wir dann doch noch auf ein Bier in der Mosquito Lounge aufbrechen. Eigentlich wollten wir hier noch ein paar Freundinnen von Stefan treffen allerdings sind die mit Sekt im Kirchekeller nebenan beschäftigt und schaffen es irgendwie nicht so recht. Auf dem Rückweg schauen wir noch kurz vorbei und sagen Hallo, aber lang bleiben wir nicht.

Donnerstag, 01.05.2008: Anna am ersten Mai


Die jährliche Maitour mit Fahrrad und Alkohol lasse ich in diesem Jahr ausfallen. Anna-Lena, meine Cousine hat heute Kommunion und es wurde zum familiären Kaffetrinken eingeladen. Also wird bei Kuchenbuffet der neuste Tratsch und Klatsch der Familie ausgetauscht.


Am frühen Abend hole ich Stefan ab, der ein wenig mit dem Fahrrad unterwegs war, wir holen einen Salat von zu Hause ab und radeln weiter nach Greffen. Hier grillen wir bei Vitali. Es gibt Schaschlik, Salate, Brot, Grillkäse und viele Geschichten. Bevor es dunkel wird radeln wir wieder zum Hof. Hier sitzt meine Familie anlässlich des Geburtstags meines Bruders beisammen und vertilgt auch Grillfleisch und Salate.


Wir bleiben noch ein wenig, bevor es dann noch mal aufs Fahrrad geht und wir zu Stefan radeln. Das viele Fahrradfahren ist ganz schön ungewohnt.

Mittwoch, 30.04.2008: Anna unterwegs

Mal wieder unterwegs. Es geht nach Hause und ich freue mich schon so unglaublich. Aber zunächst einmal geht es in die Uni. Die erste Vorlesung wird verkürzt, weil der Prof noch woanders hin muss. Monika und ich nutzen die gewonnene Zeit für ein frühes Mittagessen. Die nächste Vorlesung dagegen zieht sich etwas. Von der Uni laufe ich direkt zum Bahnhof. Hier ist es brechend voll. Auch her wird das lange Wochenende viel zum Reisen genutzt. Ich bin froh, dass ich sowohl schon ein Ticket als auch eine Platzreservierung habe. In Deutschland sind die Züge ähnlich voll.


In Bielefeld wartet Stefan schon auf mich. Wir bringen mein Gepäck nach Hause, duschen noch schnell und fahren dann ins Kiekes, für Bier, Salat und eine halbe Pizza.


Satt, glücklich und erschöpft geht es dann zu Stefan.

Sonntag, 30.03.2008: Anna in der Mückenbar

Die Zeit in Harsewinkel ging mal wieder viel zu schnell rum. Schwupps ist schon wieder Sonntag und packen steht auf dem Programm.


Den Vormittag verbringe ich bei Stefan, der mal wieder an seinen Filmen arbeitet, während ich neben ihm lese und mich ihm in jeder Pause an ihn kuschle. Mittags lasse ich mich dann zu Hause absetzen und packe den Rucksack für die Fahrt. Am späten Nachmittag fahren wir dann noch einmal zum Marienfelder Frühlingsfest, und schlendern dort über die Gewerbeausstellung. Allerdings herrscht hier schon Aufbruchstimmung und so halten wir uns nicht allzu lang auf.


Am Abend treffen wir uns dann noch mit Christian, Vitali und Caro in der Mosquito Lounge. Caro erzählt von ihrem Offroad-Wüstentrip in der Sahara. Wir hören uns das Abenteuer gerne an und staunen.

Montag, 24.03.2008: Anna am Ostermontag

Es ist gestern spät geworden. Dementsprechend lange schlafen wir aus. Stefan ist noch so erschöpft, dass er mittags gleich noch einmal auf dem Sofa einschläft. Am Nachmittag lese ich weiter, während er schneidet.


Am Abend machen wir uns auf den Weg nach Gütersloh. In der Weberei ist Burgertag und wir gehen Essen.

Samstag, 22.03.2008: Anna in der Mückenbar

Am Samstag passiert nicht viel. Den Tag über verbringe ich bei Stefan, der sich nicht entscheiden kann, ob er lernen soll oder doch lieber ein neues Projekt schneiden soll. Ich zwinge ihn zum lernen und lese selbst mein Buch weiter.


Am Abend treffe ich mich mit Steffi und Christian in der Mosquito lounge. Es wird erzählt und viel gelacht und wie üblich kommt es auch mal wieder zu der Diskussion, ob Insekten fühlen können. Die Meinungen weichen auseinander.


Nachdem es den ganzen Abend geschneit hat sind die Straßen ein bisschen glatt und wir machen uns auf den vorsichtigen Heimweg.

Samstag, 10.02.2008: Anna im Wald

Das Wetter ist riesig. Stefan will gerne ein paar Naturaufnahmen machen. Er hat noch die Kameraausrüstung über das Wochenende da und möchte die Gelegenheit nutzen, ein wenig zu üben.


Ich habe Lust auf draußen und suche nach einer Gelegenheit, mich ums Lernen zu drücken, also begleite ich ihn. Wir suchen zunächst nach Motiven. Das ist allerdings in einer Winterlandschaft etwas ernüchternd – trotz guten Wetters. In einem Naturschutzgebiet findet der Junge aber Baumstämme mit Moos, die ihm gefallen. Also schleppen wir die Ausrüstung in den Wald und filmen Moos.


Am Abend haben wir noch nicht genug von Naturaufnahmen und schauen uns im Kino den Film „unsere Erde“ an, der mir gut gefällt. Die Bilder sind noch mal eine Nummer spektakulärer als das Moos im Wald.

Dienstag, 01.01.2008: Anna fährt wieder ab

Wir schlafen aus und packen zusammen. Ich mache mich mit Stefan auf den Weg, das Auto abzuholen. Wir finden auch den Weg sehr schnell und außerdem einen Bäcker, bei dem wir uns mit Brot und Gebäck eindecken. Im Parkhaus nimmt der Automat unsere Münzen nicht an. Ein Parkplatzwächter erklärt uns, dass der Betrag zu hoch für Münzgeld ist. Da wir keine passende Parkzahlkarte haben, hilft er uns aus dem Parkhaus.


Schnell packen wir unser Zeugs in das Auto und los geht es auch schon. Wir werden auf der Fahrt immer müde. Zu Hause angekommen mampfen wir Pizza. Der Versuch, noch einen Film zu sehen, scheitert kläglich. Das Knie hat sich immer noch nicht ganz erholt, Stefan mit der Erkältung richtig mies.

Montag, 31.12.2007: Anna am Silvesterabend




















Wir stehen früh auf, um das Auto umzuparken. In einem Parkhaus in der Nähe finden wir sogar sehr schnell einen guten Platz. Beruhigt kümmern wir uns dann um die Einkäufe für den Abend (es soll Raclette geben). Außerdem kaufen wir natürlich Baguette ein. Als waschechter Franzose muss ich natürlich das Baguette unter den Arm klemmen und anfangen das Brot schon auf dem Nachhauseweg anzuknabbern. Das sei Tradition sagt Corinna.

































Wir verbringen den Vormittag auf dem Montmartre, schlendern dort durch die Gassen, bestaunen Postkarten und den Ausblick auf die Stadt machen Fotos vor dem Sacre Coeur. Schließlich laufen wir zum Bahnhof. Hier holen wir Moritz ab, der erst heute zu uns stößt.









































Nach einem kurzen Zwischenstopp in Corinnas Wohnung machen wir uns dann auf den Weg in den Stadtteil Marais. Hier essen wir Falafel. Das ist ein gefülltes Brot mit Gemüse, fritiertem Kicherersenpüree, Sesampaste und Auberginen. Gemüse pur. Mir schmeckt es enorm gut.






















Wir schlendern weiter am Centre Pompidou vorbei, dem Kulturzentrum und schauen Straßenkünstlern zu. Wir lassen uns die Straße entlang treiben und landen an den Les Halles. Von hier geht es weiter zu einer weiteren Kirche, deren Namen ich mir nicht merken kann (außen Gotik, innen Renaissance). Hier quetschen wir uns in ein Standbild (Kopf mit Hand) und machen mal wieder Unmengen Fotos.




















Weiter geht es an die Seine. Blick auf die Pont Neuf. Stefan besorgt Postkarten und langsam geht es zurück in die Wohnung. Ich merke langsam, dass wir viel unterwegs sind und mein Knie schmerzt langsam durch die ungewohnte Anstrengung.



















In der Wohnung legen wir uns alle erst einmal schlafen. Danach machen wir uns an die Vorbereitungen für das Raclette. Es wird geschnipplet, vorgekocht, geschält, gerieben, aufgemacht, umgefüllt, Tisch gerückt, eingedeckt. Dann geht es ans Essen.

























Gegen halb elf machen wir uns auf den Weg. Wir wollen zum Trocadero, von hier haben wir einen tollen Blick auf den Eifelturm. Wir feiern mit einer riesigen Menschenmasse in das neue Jahr. Feuerwerk gibt es leider keines, das wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.





















Der Rückweg ist dann noch einmal abenteuerlich. Metros fahren nicht mehr, Busse irgendwie auch nicht. Ein Taxi ist nicht zu bekommen. Also laufen wir. Durch ganz Paris. Mein Knie fängt wieder an zu schmerzen, eine Erkältung macht Stefan immer mehr zu schaffen. Aber schließlich kommen wir nach drei Stunden an. Und schlafen auf der Stelle ein.

Sonntag, 30.12.2007: Anna in Paris















Um halb fünf weckt mich Stefan, der wälzt sich hin und her und kann nicht schlafen. Eine halbe Stunde später klingelt eh der Wecker. Duschen, Tee zum Frühstück, die letzten Taschen ins Auto, Navigationssystem anstellen, Musik aufdrehen und los geht es. Zunächst fahren wir nach Jüchen, um dort Lea, eine Kommilitonin aus Freiberger Zeiten abzuholen, die auch in Paris feiern möchte, dann geht es weiter, den Kurs auf die Hauptstadt Frankreichs gerichtet.


















Nach 6 Stunden sind wir endlich da und die große Parkplatzsuche beginnt. Wir haben Glück: am Sonntag darf man in Paris umsonst und unbegrenzt lange parken und wir finden eine kleine Parklücke nicht weit von Corinnas Wohnung. Stefan parkt ein, während ich mit Lea aufpasse, dass er nicht an die anderen Autos andetscht. Gegen meine Erwartung haben die Autos vor und hinter uns nämlich die Handbremse angezogen, was wir feststellen, als ich den Fiat etwas nach vorn schieben möchte.


















Wir laden unser Gepäck in der Wohnung ab, machen uns kurz frisch und laufen dann, nach einem Stopp beim örtlichen Dönermann, noch etwas in dem touristischen Kern Paris' herum: Louvre, Notre Dame, Arc de Triompfe, Seine, Pont du Neuf, St. Germain. Stefan entwickelt dabei eine Fotowut. Dauernd müssen wir anhalten oder ich soll in die Kamera lachen, oder vier Sekunden still halten, weil er Bild ohne Blitz macht und die Belichtungszeit dann ewig dauert. Ich verhunze dutzende Fotos, weil ich herumzappel oder Grimassen schneide.


















Total erschöpft kehren wir in der Wohnung zurück. Als Corinna ankommt unterhalten wir uns noch ein wenig, aber schließlich fallen Stefan und ich wieder mal erschöpft ins Bett, während die anderen noch weiter reden und trinken.



Freitag, 28.12.2007: Anna beim Konzert















Langsam geht es wieder ans Arbeiten. Nach langem Ausschlafen, ausgelassenem Frühstück und endlich in-die-Gänge-kommen, setze ich mich an eine Präsentation und bastele mal wieder ein wenig, während Stefan seine Musikvideos schneidet. Ab und zu schauen wir bei dem anderen mal nach dem Rechten und lassen uns zeigen, was der andere schon so geschafft hat. Am Nachmittag fährt Stefan dann in die Villa, wo er beim Aufbauen für das abendlich Konzert hilft, während ich mich mit Steffi, Vitali und Christian auf einen Kaffee treffe, um noch ein wenig zu quatschen.


Am Abend fahre ich dann mit meinen Geschwistern in die Villa, um die Jungs auf der Bühne zu sehen. Es spielen sechs Bands, wir sehen aber nicht alle, da wir auf Stefans Anraten später kommen. Vier der Bands sehen wir dann aber doch noch. Einige nur kurz, da sie so laut sind, dass wir schnell die Flucht in den Flur ergreifen.


Roadside Dinner ist ganz zum Schluss dran und spielt dann wieder angenehm „ruhig“.


Sonntag, 23.12.2007: Anna und die Band

Den Sonntag verbringe ich bei Stefan zu Hause, aber im Prinzip auch mit schlafen und lesen und fernsehen und essen.


Mittags sind wir kurz draußen unterwegs, was für mich die reine Tortur ist: am Morgen hat es geregnet und durch den gefrorenen Boden, hat sich das Ganze in einen Eisspiegel verwandelt. Auf den wenigen Metern, die wir zurücklegen, kralle ich mich in Stefans Arm und kreische und quieke ich die ganze Zeit. Ich bin ständig kurz davor auszurutschen und mich aufs Eis zu packen, während Stefan relativ gelassen daherläuft... Ich finde das ungerecht, Stefan eher lustig, auch wenn er am Ende doch etwas angestrengt wirkt, weil ich jeder sichtbaren Eispfütze mit Panik begegne. Am Abend laufen und schlittern wir zum Bandkeller. Da trifft sich Stefans Band zur zweiten Weihnachtsfeier. Da meine Schwester mit dem anderen Gitarristen zusammen ist (schmunzel), ist Thesa auch da. Außerdem sind noch zwei weitere Freunde da. Später siedeln wir ins Pröddels um. Hier ist relativ viel los. Es finden zwei Stufentreffen unserer Schule statt, so dass man eine Menge bekannte Gesichter sieht. Hier stoßen dann noch einige weiter Freunde zu uns.







Sonntag, 02.12.2007: Anna am 1. Advent

Wir stehen spät auf, packen einige Sachen zusammen (ich gebe Stefan schon eine kleine Tasche mit Klamotten mit, die ich hier in nächster Zeit wohl nicht brauchen werde, deshalb muss ich auch packen) Frühstücken, und nach einer Sekunde müssen wir dann auch schon los zum Bahnhof. Dort versorgen wir den Jungen für die Fahrt – Essen, Trinken, Essen. Dann kommt auch schon der Berlin-Warschau-Express. Stefan steigt ein. Der Zug bleibt aber noch zwanzig Minuten im Bahnhof stehen, die ich nicht ganz abwarte. Etwas orientierungslos laufe ich erst in die falsche Richtung, finde dann aber doch noch den Ausgang.


Um es etwas weihnachtlicher zu machen, hänge ich die Strohsterne von meiner Mutter im Zimmer auf.


Dann telefoniere ich erst einmal mit meiner Familie, bald darauf kommt Ludmila auch schon zurück. In der Küche treffe ich Brito und Nuno, die auch wieder von ihrem Wochenendausflug angekommen sind. Langsam aber sicher wird es hier wieder lebhafter.


Laune: Pfffff

Schokoladenbedarf: Hmmmmm!

Samstag, 01.12.2007: Anna schreibt heute zusammen mit Stefan

Der Junge ist wieder fit und bereit für einen Regenspaziergang. Vorher wird gefrühstückt. Dabei wird Stefan erst mal von meinen tollen bunten Tellern geblendet. „Davon kann man doch nicht essen, das macht doch total verrückt!!“ Dann wird Annas Regenschirm ausgepackt. Der macht übrigens mit seinen Streifen auch verrückt. Es geht zur alten Brauerei, die jetzt ein riesiges Einkaufszentrum ist. Direkt davor ist ein kleiner Weihnachtsmarkt. Davon bekommt der Junge aber nicht viel mit, denn es turnt ein Kameramann mit seiner Ausrüstung dazwischen herum. Zufällig hat unser Regenschirm ein schwarz-weißes Muster. Das ist gut geeignet, um das Auflagemaß an der Kamera einzustellen, die Schärfe und so... Der Junge zögert kurz, es vor die Linse zu halten - da hat Anna ihn schon weggezogen. “Komm Junge, wir werden hier naß!“


Das Einkaufszentrum ist wirklich groß. Es werden viele Fotos gemacht.



Anstatt den Hunger abzuwarten setzen wir uns in ein Restaurant/Kneipe/Café. Gut so, denn ich lerne noch die gefüllten Pfannkuchen kennen, die Anna so gerne mag.

Der Junge bekommt außerdem ein Lob für sein polnisches „rrrrr“. Warum weiß niemand, er kann drei Sachen sagen und muss aufpassen, dass er dabei nicht auch noch durcheinander kommt. Höflich bedankt er sich und bildet sich ein, fließend polnisch sprechen zu können. Schnell ergreifen wir die Flucht. Total überfressen rollen wir weiter.




Auf dem Rückweg schlendern wir an einem Gitarrenladen vorbei. Der ist zwar geschlossen (zu meinem Glück), aber der Junge muss stehen bleiben und drückt sich die Nase platt. Nach einer geschlagenen Stunde können wir weiter. Völlig durchnässt kommen wir im Wohnheim an, trockene Sachen anziehen, Scrubs schauen und einen Teller („oh nein, das ist schon wieder der bunte“) Obst futtern. Jetzt geht’s weiter Pizza essen. Eigentlich essen wir hier den ganzen Tag.


Laune: satt (Anna), endlich Pizza (Stefan)

Schokoladenbedarf: stöhn (Anna), "rrrrr" (Junge)

Freitag, 30.11.2007: Anna im Marzipanrausch

Das Konzert war nett. Mir gefiel die Vorband wesentlich besser als die eigentliche Band. Die Orchid Band erinnerte mich ein bisschen an Mia, was wohl an der überdrehten Sängerin lag. Insgesamt kam diese Veranstaltung gemischt an, die ersten Studenten waren schon während der ersten Band weg, andere wippten immerhin mit. Ehrlich gesagt beeindruckte mich die Gestaltung der Toiletten in diesem Schuppen am meisten. Riesen rotes Ledersofa, Trockenblumen und Bunkertüren mit schweren Eisenriegeln.


Nach dem Konzert gingen wir noch mit Thomas und Paula in den Lizard King, eine andere Kneipe direkt am alten Markt. Die hatte der Junge schon am ersten Tag gesehen und wollte unbedingt dort hin, weil an der Wand so eine Neon-Gitarre hing. Stefan war schon fröhlich drauf und quatschte deshalb auch gleich die Leute am nächstgelegenen Tisch an und mit etwas Erschrecken stellte ich fest, dass das meine Professoren waren. Aber da sie noch die ganze Zeit lachten, ihm Getränke bestellten, und mir nachher sagten, was für einen tollen Freund ich doch hätte, kann das nicht so schlimm gewesen sein. Der Whisky-Cola meiner Professoren gab Stefan dann aber wohl total den Rest und ich ließ ihn Richtung Hostel torkeln.


Zur Vorlesung um Acht quäle ich mich wieder aus dem Bett. Heute lernen wir die Zahlen von 11 bis 20. Sehr spannend. Kenne ich schon. Lydia auch. Also langweilen wir uns eher.


Zurück im Hostel, packen wir unsere Sachen frühstücken und checken aus. Dann geht es zum Wohnheim. Hier heißt es dann erst mal Sachen auspacken und in die Schränke schaffen.


Stefan baut dann sehr schnell ab. Magenverstimmung und ständig ist ihm schwindelig. Zum Mittagessen/Abendbrot machen wir Pierogi. Ich kann ihn überreden einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft zu machen (wir kommen bis zum Supermarkt), danach wieder ein Rückfall. Also verbringen wir den Abend zu Hause und schauen mehrere Folgen Scrubs, wovon Stefan auch langsam aber sicher abhängig geworden ist.


Laune: schläfrig

Schokoladenbedarf: durch Marzipankartoffeln und Fruchtzwerge gedeckt

Donnerstag, 29.11.2007: Anna mit Stefan

Wir lassen den Mittwoch Abend gemütlich ausklingen. Da es uns im Zimmer zu langweilig wird – und das Lila auf Dauer erdrückend ist - gehen wir noch einmal raus. Schon am Nachmittag hat Stefan einen Pub gesichtet, an dessen Tür ein Plakat angeschlagen ist. Mit etwas Mühe entziffere ich, dass hier heute Abend ein Blueskonzert (Junge: „Jippie“) stattfinden soll. Da landen wir dann auch. Mit ein paar weiteren Gestalten. Der Junge ist seelig. Nur wollen sie leider sein Lied nicht spielen (das obligatorische „Sweet home Alabama“ - weiß ich auch nicht, wann er sich diesen Tick eingefangen hat).


Donnerstag früh dann ausschlafen und frühstücken. Dann fahren wir erst einmal ins Wohnheim. Natürlich habe ich ein paar wichtige Sachen vergessen. Dort treffen wir Ludmila und Daniel und schwups geht es weiter auf große Sightseeing-Tour: zur Kathedrale, zum Marktplatz (passend zu den Ziegen, die sich um zwölf die Köpfe einrennen – gähn), die Stadtkirche, der Palast der Gorki-Familie, Spagetti essen, an der Oper vorbei zur Uni, in den 16. Stock, Poznan von oben anschauen und auf eine heiße Schokolade und einen Milchshake ins Pfatsie Radio und zurück zum Hostel. Der Junge staunt und erkennt sogar Sachen wieder, die auf Fotos im Blog zu sehen waren. Anstatt die Ziegen fotografiert er lieber Anna. Ausschlafen.


Der letzte Programmpunkt des Tages heißt jetzt Uni. Aber mal angenehm: wir besuchen ein Konzert für den Kurs über polnische Kultur. Der Junge bekommt auch etwas von unserer Bildungsveranstaltung ab, denn wenn er für irgendwas zu haben ist, dann für Kultur. He he.
























Laune: Sweet Home Alabama

Schokoladenbedarf: durch Trink-Schokoladen-Pudding gedeckt

Mittwoch, 28.11.2007: Anna im Hostel

Die Red Ball Party ist ein totales Mistmotto: Alle tragen rote Shirts und sehen aus wie BWL-Klone. Aber mit dem richtigen Alkoholpegel und dem langsamen Eintreffen der gesamten Gruppe, wird der Abend immer lustiger. Der Renner ist ein Portugal-Schal, der zur Limbostange umfunktioniert wird und deren Träger irgendwie immer automatisch angetanzt wird. Um drei sind wir zu Hause. Ich mache mit Cem noch Frühstück (da wir zur Haltestelle rennen mussten, um die Bahn noch zu kriegen, blieb der übliche Döner auf der Strecke) und falle ins Bett. Die letzten Nächte war ich so unruhig, dass ich kaum geschlafen habe.


Um acht bin ich dann schon wieder auf den Beinen, Sachen packen, einkaufen, viel Wasser trinken.


Wir treffen uns zunächst zu einer Projektbesprechung in der Cafeteria, warten auf die Vorlesung, warten auf das Ende der Vorlesung. Dann stürme ich zum Bahnhof. Mit einem fast perfekten Timing kommt mir Stefan schon entgegen.


Das Wochenticket für die Tram ist schnell besorgt und wir machen uns auf dem Weg zum Hostel. Das ist nicht sehr gut ausgeschildert und ohne die Hausnummer hätten wir es nicht gefunden. Wir irren noch ein wenig im Haus herum, aber dann läuft alles gut. Das Zimmer ist klein und sehr lila. Ein Doppelbett, eine Kleiderstange eine Lampe und ein Stuhl quetschen sich zwischen die lila Wände. „Ich will an der Wand schlafen“ sage ich schnell, um die Verhältnisse zu klären. „Da ist auf beiden Seiten Wand“ kontert Stefan. Ich muss lachen.


Wir schlafen direkt hinter der Rezeption, dass heißt wir hören jedes Türklingeln, als säße man zu Hause im Wohnzimmer. Die Frage „Gehst du mal?“ oder „Ist für dich“ oder „Ich mach auf“ entwickelt sich sehr schnell zum RunningGag.


Dann ist so was wie Bescherung. Meine Mama hat es mir überlassen, wann ich die Geburtstagsgeschenke, die sie Stefan mitgegeben hat, auspacken darf. Natürlich sofort. Mir glänzt eine knallrote, super dünne Digitalkamera entgegen. Super, die gefällt mir auf Anhieb. Außerdem bringt Stefan Lebkuchen und Schokoplätzchen von seiner Mutter mit. Ich sitze auf dem Bett in einem Geschenkeberg, neben mir strahlt Stefan mit mir um die Wette. So muss das sein.


Wir gehen essen und schlendern dann durch die abendliche Stadt zurück zum Hostel und machen es und gemütlich.


Laune: super

Schokoladenbedarf. Nie dziekuje!