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27. bis 30. Juli 2008: Urlaub in Dresden mit dem Jungen

Jippie, der erste Urlaub mit dem Jungen. Nur mit dem Jungen. Um nicht sofort zu übertreiben haben wir uns einen Städtetrip ausgesucht. Und welche Stadt bietet sich für einen kleine Staun- und Kulturausflug mehr an als Dresden, das Elbflorenz. Da ich hier schon mal ein Jahr gelebt und studiert habe (zum Ende hin mehr gelebt, als studiert), war die Planung relativ einfach: Termin festlegen, Hostel buchen, Tasche packen, Auto tanken und los ging es am Sonntag morgen.

Womit wir nicht gerechnet hatten, dass wir noch einige der heißesten Sommertage in Deutschland erwischen würden. Schwitzige fünfeinhalb Stunden und einige entleerte Schorleflaschen später, kamen wir endlich in der Neustadt Dresdens an und checkten in das Hostel ein.

Tasche abstellen und ab unter die Dusche. Dann erst mal langsam loslaufen und etwas Essbares suchen. Das hat auch super geklappt und das erste Bier schafft etwas Erfrischung. "Diesel nicht Altschuss" weiß der Junge und bestellt sofort, ohne als Tourist aufzufallen.

Danach schlendern wir noch in die Stadt. Vom Elbufer aus meldet sich der Junge zu Hause. "Alles gut. Fahrt gut, Auto gut, Hostel gut. Bier gut und Wetter auch gut." Wenn das mal kein guter Start ist.
Ein etwas ausgearteten Spaziergang und ein Eis später kehren wir in das Hostel zurück. Die Fahrt und die Hitze machen uns doch zu schaffen. Ein letztes Bier gibt uns den Rest. Schlafen, schlafen, schlafen. Dass es in der Neustadt nachts etwas lauter zugeht, bekommen wir nicht so recht mit. Erst als mich das Müllauto am nächsten Morgen weckt.

Nächster Tag: Kultur steht auf dem Plan. Kultur-Junge ist völlig aus dem Häuschen. Frühstücken und los geht es. Ab in die Altstadt.

Erste Station Frauenkirche. Erst mal von außen, dann von innen und schließlich von oben betrachten. Mit dem Fahrstuhl geht es bequem bis in die Kuppel hoch, dann immer weiter, bis man schließlich von der Haube über die Stadt blicken kann. "Ganz schön hoch," jammert der Junge. "Stell dich mal in die Sonne. Ich mach ein Foto." "Ganz schön hoch und ganz schön warm." jammere ich mit. Trotzdem lohnt es sich. Wirklich!
Weiter geht's. Das ist ja noch lange nicht alles, was Dresden so zu bieten hat. Am Coselpalais und Fürstenzug vorbei, im Schatten der Hofkirche kurze Abkühlungs- und Trinkpause zur Semperoper.
"Müssen wir da rein?" fragt der Junge. "Müssen wir. Du wirst auch gleich sehen warum." Kultur-Junge nickt, steckt sich aber erst mal ne Zigarette zur Stärkung an. Man weiß ja nie. Wir machen eine Führung mit. Musik und Arien hören wir also nicht. Dafür dürfen wir uns aber im Gebäude umschauen. Hier wirt geprotzt, was das Zeug hält. Unechtes Holz (Brandschutz zu früheren Zeiten), unechter Marmor (zu aufwendig es mit Pferden über die Alpen bringen zu lassen, aber trotzdem eindrucksvoll. Oder gerade deswegen. Der Junge staunt. Ich auch. Zum sechsten Mal seit 2003. Immer wieder.
"Kannst du noch?" frage ich. "Na klar." sagt der Junge. Also geht es weiter. Die 30°-Marke ist auch schon geknackt. Ab zum Zwinger. Fotos machen das Grün und die Brunnen und die Verzierungen á la Pöppelmann bestaunen, rauf auf die Balustrade, das Ganze von oben bestaunen, noch mehr Bilder machen. Mittlerweile ist es dann auch schön mittag.
An Schloss und Kulturpalast vorbei, am staubigen Altmarkt entlang, der gerade umgegraben wird in die weiße Gasse zum Spanier. Salat und Apfelschorle für das Mädchen, Schnitzel, Pommes und Diesel für den Jungen. Der Kellner schmuzelt. Wir können es ihm nicht verdenken und schmunzeln mit.

Die Mittagshitze überbrücke ich mit einem Mittagsschlaf. Der Junge möchte am Neustädter Bahnhof Züge fotografieren. Ein neues Hobby? Man weiß es nicht.

Am frühen Abend machen wir uns noch mal auf den Weg. Erst man zum großen Garten, dem grünen Herzstück in der Stadt. Vorbei an der gläsernen Manufaktur schlendern wir ein wenig durchs Grüne, schwitzen in den letzten Sonnenstrahlen, fahren dann weiter durch meine alte Wohngegend zum Blauen Wunder und durch Loschwitz. Auf dem Rückweg geht es auf der anderen Elbseite vorbei an den Elbschlössern zurück in die Stadt.
Zum Abend essen wir Burger. Der Junge ist glücklich. Den Abend verbringen wir auf dem Theaterplatz. Die Semperoper wird angestrahlt, der Platz ist fast leer. Also machen wir Bilder. Schwer konzentriert. Schließlich soll es so aussehen wie in der Werbung. Dazu bittet der Junge auch einige Penner aus dem Bild.
Ab aufs Land. Der nächste Tag gehört der sächsischen Schweiz, wie man das Elbsandsteingebirge auch gerne nennt. Der Junge ist begeistert und legt die nächsten Stunden die Kamera nicht aus der Hand. "Stell dich mal dort hin, schau mal in die Richtung,..." sind unsere Hauptkonversationen.
Auf kleinen Umwegen fahren wir nach Rathen und satzen dort nach einem Eiskaffe mit der Fähre über die Elbe. Der kleine Kurort ist unser Ausgangspunkt zur Bastei. Einer alten Felsenburg in den Sandsteingebilden. Heute ist vor allem eine Brücke noch erhalten und hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel und Ausblickspunkt gemausert.
Es sind wieder über 30°C aber trotzdem klettern wir bis nach oben. Wir müssen Pausen einlegen und trinken viel. Aber es lohnt sich.
Von oben kann man in die sächsische Schweiz schauen und blickt direkt auf die Elbe.
Nach einer kleinen Stärkung auf dem Gipfel des Felsens und einer kleinen Einführung zur Geschichte des Meißner Porzellans, nehmen wir einen anderen Weg zurück nach Rathen. Wir gehen durch die Schwedenlöcher: Über tausende von Stufen windet sich ein Pfad durch ein irrsinnige Landschaft aus Felsvorsprüngen und Wald und Moos. Grün und felsgrau auf allen Seiten. Super.
Auf Umwegen -"Boah ist das klasse," freut sich der Junge- fahren wir zurück nach Dresden. Den Abend beschließen wir mit einer Vorstellung im Open-Air-Kino. "Filmnächte am Elbufer" heißt es in Dresden jeden Sommer. Kulisse und Wetter stimmen. Der Film ist hin und wieder etwas widerlich. Aber dann schaue ich einfach auf die Kulisse der Stadt bis Stefan sagt "geht wieder".
Schon am nächsten Tag geht es zurück. Nach einem ausgelassenem Frühstück machen wir aber noch einen kleinen Abstecher nach Freiberg. Hier treffen wir auf den ein oder andern Bekannten im Prüfungsstress. Aber für ein Hallo bleibt immer Zeit. Mit Corinna und Lea gehen wir essen. Corinna nimmt sich noch die Zeit einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu machen.
Während ich mit Corinna quatsche, schaut Stefan sich um, wo ich vier Jahre so studiert habe. Auf Otto, den Reichen, trifft er schließlich auch. Schließlich ist der Stadtgründer auf dem Obermarkt nicht zu übersehen.
Dann neigt sich unser Urlaub rapid dem Ende. Nach einem Kaffee in der Mensa, geht es schon wieder zum Auto und auf Richtung Heimat.
"Das nächste Mal," sagt der Junge. "fahren wir nach..." "Ja ja!" rufe ich schon begeistert.

Sonntag, 01.06.2008: Anna in Warschau

Es ist Sonntag früh und wir wollen in die Hauptstadt Polens - Warschau. Beim Einschlafen hören wir Stimmen aus dem Nachbarzimmer, beim Aufwachen auch. Die Jungs sind gerade aus dem Club wiedergekommen. Wir schleppen uns zum Bahnhof, nur Monika ist irgendwie aufgeregt und scheint wach....
In Warschau ist es Hochsommer. Bei Postkartenwetter erkunden wir die Stadt.


Zunächst geht es in die Altstadt, dann laufen wir Richtung Parkanlagen durch das Botschaftsviertel und vorbei an Regierungsgebäuden. Warschau, im 2. Weltkrieg zu 90% zerstört und von den Deutschen nahezu entvölkert, wurde im Stadtkern nach Bildern und alten Bauplänen rekonstruiert und gehört heute zum Unesco Weltkulturerbe. Um die Altstadt reihen sich dagegen moderne Bauten. Die Stadt wirkt sauber und aufgeräumt. Es ist erstaunlich ruhig in den Straßen, an allen Ecken und Enden wird gebaut. Mir gefällt die Stadt.

Gegen Nachmittag entfliehen wir der Sonne und trinken im Schatten des Kulturzentrums das eine oder andere Bier, bevor es dann mit dem Zug wieder nach Poznan geht.
Schlafen, schlafen, schlafen.

Sonntag, 06.04.2008: Anna in Wroclaw/Breslau II

Nach einer doch recht kurzen Nacht, frühstücken wir zunächst, packen unsere Sachen zusammen und machen uns dann noch einmal in die Stadt Wroclaw auf. Unser Ziel ist die Hala Ludowa, die Jahrhunderthalle. 1911 erbaut, diente sie als Schauplatz für eine Jahrhundertausstellung zum Gedenken an die preußischen Befreiungskriege gegen Napoleon. Heute ist die Halle UNESCO Weltkulturerbe.


Anschließend schlenderten wir noch durch den umliegenden Park und an den künstlichen Teichen vorbei. Um den größten Teich waren übrigens Froschzäune gespannt, über die man klettern musste. So etwas habe ich hatte ich bis dato auch noch nicht gesehen.



Zum späten Mittag aßen wir in einem Polnischen Restaurant. Die Geschäftsidee beruhte darauf, den Kunden mit einem Teller an einem reichlichen Büfett vorbei gehen zu lassen, den Teller nacher zu wiegen und dafür einen einen Preis pro 100g bzw kg abzurechnen. Das hatte uns allen sehr gut gefallen und satt wurden auch alle.


Die sanitären Anlagen glänzten allerdings vor allem durch klemmende Türschlößer, was zu einer Befreiungsaktion mit Messer einer älteren, ziemlich aufgeregten Dame führte.

Die Taschen aus dem Wohnheim abgeholt und auf zum Bahnhof. Hier dann schließlich in einen verspäteten Zug gesetzt und ziemlich müde zurück nach Poznan gefahren.


Rundum ein toller Ausflug mit gutgelaunten Mitstreitern.

Samstag, 05.04.2008: Anna in Wroclaw/Breslau

Am Montag habe ich mich Martin in einer recht Spontanaktion in Wroclaw verabredet. Heute ging es dann los: mit Monika und Antje als weibliche Verstärkung ging es mit dem Zug Richtung Breslau. Gute zwei Stunden später wurden wir dann dort auch schon von Martin in Empfang genommen.

Zunächst einmal hieß es in Martins Wohnheim einchecken. Nach einer etwas chaotischen Einschreibung dann die Überraschung: Die Wohnheime in Wroclaw sind um einiges schlechter Instand als die in Poznan. Badezimmer sehen, wenn sie nicht gerade renoviert werden und deshalb nicht benutzbar sind, noch ziemlich antik und übek aus, die Zimmer selbst sind sehr eng, Zum Teil gibt es hier Dreibettzimmer, die kleiner sind als die die wir in Poznan zu zweit bewohnen. Von den Wänden blättert der Putz, Strom- und Licht ist nicht immer da, die Flure sehen aus, wie ich sie mir im Gefängnis vorstelle. Aber man macht halt das beste draus, und so hat sich Martin in seinem Einzelzimmer wohnlich eingerichtet und fühlt sich auch recht wohl. Den ersten Schock verwinden wir auch recht schnell.

Danach geht es zu Fuß in die Stadt. Sightseeing ist angesagt. Zum Glück scheint die Sonne und es lässt sich richtig gut aushalten. Sogar für meine Sonnenbrillen-Pose ist noch Zeit genug.


Nach den üblichen Anlaufstationen wie Marktplatz, Kirchen, Blumenmarkt, astronomische Uhr, laufen wir zur Universität. Hier haben wir noch einige Minuten, um den mathematischen Turm zu besteigen, bevor dieser schließt. Die brennenden Beine und Seitenstechen vom Treppensprint wird mit einem tollen Ausblick über die Stadt an der Oder belohnt.


Danach huschen wir noch schnell in die Aula Leopoldina, die Prachtaula der Bibliothek. Hier wird man vom Anblick der Farben und Skulpturen beinahe erschlagen.


Gut, dass sich noch Zeit zum Verschnaufen findet.


Nach dem Besichtigen der Dominsel und einem kleinen Snack in einem der Shopping-Center, geht es dann zum Supermarkt. Wir kaufen für das Abendbrot in Form von Sandwiches ein. Lecker.


Nach einigen Bieren und Zubrowka-Apfelsaft-Mischungen, bei denen wir einige von Martins Mitstreitern kennenlernen, geht es noch weiter in einen Club. Hier wird noch fröhlich weiter geschnackt, getrunken, getanzt und gelacht. Außerdem wird Kamikaze bestellt, eine Cocktailshot aus Wodka, Blue Curacao und einem Zitronenlikeur. Aber Achtung: wenn man einen Kamikaze bestellt, erhält man vier Shots. Gewollt oder ungewollt, werden es so gleich mehrere Schnäpse für jeden.


Tja, danach wird das lässig schauen dann doch etwas schwierig...


Mittwoch, 26.03.2008: Anna will nach Korfu

Nachdem der Tag mal wieder in den üblichen Bahnen verlaufen ist (kochen, schlafen, lesen, essen) mache ich mich am frühen Abend auf zum Planungstreff für die Ferienfreizeit 2008. In diesem Jahr ist unser Ziel Korfu. Neben dem erstmaligen Ziel Griechenland ist das auch mal wieder eine Strandfreizeit. Ich habe zwar schon einmal eine mitgemacht, aber in Holland auf Ameland spielte der Strand nicht die erste Geige.


Mit 50 Teenager zwischen 12 und 17 Jahren beziehen machen wir uns im Juni mit dem Bus und Fähre auf die lange Reise nach Korfu. Dort beziehen zwei Wochen lang ein Haus 200m vom Strand entfernt. Unsere Aufgabe als Betreuer wird es sein, die Kids zum einen so beschäftigten, dass sie sich nicht langweilen, auf der anderen Seite aber auch so viel Freiraum lassen, dass sie Zeit für sich haben können. Das möchte gut überlegt sein. Schließlich muss schon vorab klar sein, welche Aktionen angeboten werden sollen und welches Material mitgenommen wird. Das Programm soll aus einem Mix aus Sport, Kreativem und Ausflügen bestehen.


Am Abend wird bei Brot, Käse, Wurst und Oliven das Programm für die Freizeit im Sommer durchgesprochen. Workshops und Kreativ-AGs, Großaktionen und Spiele werden geplant. Schon jetzt wird viel gelacht und ich bin zuversichtlich, dass es im Sommer gut klappen wird.


Nach dem offiziellen Treffen setzten Stefan, Simon, Stefanus und Stefan uns noch in den Kirchenkeller und schauen uns dort ein Video über Korfu an, um einen ersten Einblick zu bekommen. Die Informationen sind allerdings schon 10 Jahre alt, und helfen nur bedingt weiter.


Noch auf ein Bier in der Mosquito Bar und es geht auch flugs zum Jungen nach Hause.

Freitag, 15.02.2008: Anna in Freiberg

Am Valentinstag verlasse ich meine Lieben zu Hause und mache mich auf den Weg nach Freiberg. Der Abschied fällt schwer, die nächste Etappe zieht sich über fünf Wochen.


Da ich in Freiberg noch eine Klausur schreiben muss, habe ich meinen Aufenthalt in Deutschland verlängert und fahre dann direkt von Freiberg nach Poznan. Die Zugfahrt verläuft gut und ziemlich ruhig. Ich komme mal wieder nicht so zum Lernen, wie ich mir das vorgestellt habe, und höre eher Hörspiele, als meine Karteikarten durchzugehen.


Corinna holt mich am Bahnhof ab. Den Abend verbringen wir dann mit quatschen. Corinna schreibt am Samstag dieselbe Klausur wie ich, das heißt wir können ein wenig zusammen lernen und noch einmal die Texte durchgehen.


Am Freitag morgen erledige ich dann erst mal die offiziellen Dinge, die hier noch ausstehen, wie Unterschriften einsammeln, Texte kopieren, Praktikumsbescheinigung einreichen. Wieder in der Wohnung soll es dann jetzt endlich ans Lernen gehen, während Corinna noch für ihren Professor Telefonate auf Französisch führt, passe ich auf die Katze auf, die von Björns Vermietern hier in Pflege gegeben wurde.

18. bis 25. 01.2008: Anna fährt Ski

Am späten Freitag Abend geht es los. Wir stürmen den Nachtzug und machen uns auf den Weg nach Zakopane, einer kleinen Bergstadt im Süden Polens am Fuße des Tatragebirges. Unser Ziel: Skifahren. Allgemeiner Vorkenntnisstand: eher gering. Motivation: hoch bis waghalsig.



Wir werden aber zunächst durch eine 12 stündige Fahrt auf polnischen Bahnschienen gebremst. Der Zug ist zunächst überfüllt, wer sich nicht in eines der Abteile quetscht, der steht erst mal auf dem Gang. Gegen sieben Uhr am Samstag steigen wir in Krakau um, ohne die Probleme, die wir erwartet haben. Mit einer Bimmelbahn geht es dann nach Zakopane.


Hier suchen wir zunächst unser Hostel und beziehen die Zimmer, dann suchen wir nach einem Skiverleih, der 26 Studenten mit Ausrüstung ausstatten kann. 60Zl kostet uns das für 4 Tage (ca. 18€, und damit weniger als ich kalkuliert hatte). Am Abend kochen wir in der Küche des Hostels, die ein wenig an Küchen für eine Ferienlager erinnert: riesige Töpfe und Schüsseln, Schränke voll Geschirr und Besteck aber kaum nützliche Utensilien wie Kochmesser oder Dosenöffner.



Am Sonntag stehe ich dann das erste Mal auf Skis. Es liegt wenig Schnee in Zakopane, so dass man nur die präparierten Pisten nutzen kann, neben dem Kunstschnee ist die Landschaft dann grün und bei sonnigen Temperaturen um die 10°C fühle ich mich eher an Frühling erinnert.

Das erste problem: wie bekommt man diese Schuhe zu... mit vereinten Kräften und dank unserer starken Jungs, klappt es dann schließlich doch.

Nach und nach bekommen wir ein Gefühl für die Ski, Bremsen und Kurven fahren klappen schon immer besser. Die Premiere im Lift geht auch gut (ob wohl ich im Laufe des Tages einmal quer zum Lift im Schnee sitze und meine Bindungen nicht lösen kann, bis Lydia mich befreit.



Zum Abschluss des Tages verfolgen wir gespannt, wie Chris seine letzte Abfahrt meistert. Die ersten Wetten sind bereits abgeschlossen, welchen Nation zuerst im Krankenhaus landen wird. Protugal, Deutschland, Frankreich und mit Chris eben auch Belgien sind hoch im Kurs.

Am Montag fahren wir in das 15km entfernte Skigebiet Bialka. Hier gibt es eine Batterie Pisten und mehrere Sessellifte. Zunächst bin ich erst mal nur gestresst: von der langen Piste, den verlängerten Füßen, den Liften und der Menschenmasse, die den Berg hinunter hetzt. Ich tue mich mit Agnes zusammen, die die Piste in meinem Tempo herunter fährt.



Am Dienstag klappt es dann schon besser. Auf den Pisten haben sich lustige Huckel gebildet, über die wir konzentriert hinüber wetzen. Am Abend beginnt es dann zu schneien, was mir bei den Abfahrten die Sicht nimmt, da ich keine Skibrille besitze.





Am Mittwoch ist dann schon der letzte Tag auf der Piste. Es klappt immer besser und heute trauen wir uns auch steilere Pisten zu. Gegen Spätnachmittag fühle ich mich immer kränker und zittere während der letzten Abfahrten nur noch. Das stellt sich auch nach einer heißen Dusche nicht ein.




Am Abend gehen wir mit der gesamten Gruppe zu Roosters, der polnischen Adaption des Amerikanischen Vorbild Hooters. Hier arbeiten Mädels mit knappen Hotpants und schwarzen Oberteilen. Ich halte nicht sehr lange durch. Mit einigen anderen gesundheitlich Angeschlagenen kehre ich früh ins Hostel zurück und schlafe.


Am Donnerstag herrscht dann schon Aufbruchstimmung: Zimmer räumen und Ski zurückgeben. Danach sitzen wir noch in Cafes die Zeit bis zur Abfahrt ab und freuen uns schon auf mehrere Stunden Zugfahrt. Die vergehen dann aber doch recht schnell und gegen halb sieben am frühen Morgen kommen wir im Wohnheim in Poznan an, verabschieden hier schnell die ersten Abreisenden und verziehen uns dann in unsere Betten.


Fazit: Trotz der großen Gruppe chaotischer Studenten ist alles gut gegangen, und es gab keine Skiunfälle (was nicht heißt, dass wir trotzdem unfallfrei durch die Woche gekommen sind: Chris ist abends in Scherben gefallen und musste am Oberschenkel genäht werden). Außerdem war das für mich eine tolle Gelegenheit mich mal auf den Brettern auszuprobieren. Bis zum nächsten Skiurlaub.