Am Montag habe ich mich Martin in einer recht Spontanaktion in Wroclaw verabredet. Heute ging es dann los: mit Monika und Antje als weibliche Verstärkung ging es mit dem Zug Richtung Breslau. Gute zwei Stunden später wurden wir dann dort auch schon von Martin in Empfang genommen.
Zunächst einmal hieß es in Martins Wohnheim einchecken. Nach einer etwas chaotischen Einschreibung dann die Überraschung: Die Wohnheime in Wroclaw sind um einiges schlechter Instand als die in Poznan. Badezimmer sehen, wenn sie nicht gerade renoviert werden und deshalb nicht benutzbar sind, noch ziemlich antik und übek aus, die Zimmer selbst sind sehr eng, Zum Teil gibt es hier Dreibettzimmer, die kleiner sind als die die wir in Poznan zu zweit bewohnen. Von den Wänden blättert der Putz, Strom- und Licht ist nicht immer da, die Flure sehen aus, wie ich sie mir im Gefängnis vorstelle. Aber man macht halt das beste draus, und so hat sich Martin in seinem Einzelzimmer wohnlich eingerichtet und fühlt sich auch recht wohl. Den ersten Schock verwinden wir auch recht schnell.
Danach geht es zu Fuß in die Stadt. Sightseeing ist angesagt. Zum Glück scheint die Sonne und es lässt sich richtig gut aushalten. Sogar für meine Sonnenbrillen-Pose ist noch Zeit genug.
Nach den üblichen Anlaufstationen wie Marktplatz, Kirchen, Blumenmarkt, astronomische Uhr, laufen wir zur Universität. Hier haben wir noch einige Minuten, um den mathematischen Turm zu besteigen, bevor dieser schließt. Die brennenden Beine und Seitenstechen vom Treppensprint wird mit einem tollen Ausblick über die Stadt an der Oder belohnt.
Danach huschen wir noch schnell in die Aula Leopoldina, die Prachtaula der Bibliothek. Hier wird man vom Anblick der Farben und Skulpturen beinahe erschlagen.
Gut, dass sich noch Zeit zum Verschnaufen findet.
Nach dem Besichtigen der Dominsel und einem kleinen Snack in einem der Shopping-Center, geht es dann zum Supermarkt. Wir kaufen für das Abendbrot in Form von Sandwiches ein. Lecker.
Nach einigen Bieren und Zubrowka-Apfelsaft-Mischungen, bei denen wir einige von Martins Mitstreitern kennenlernen, geht es noch weiter in einen Club. Hier wird noch fröhlich weiter geschnackt, getrunken, getanzt und gelacht. Außerdem wird Kamikaze bestellt, eine Cocktailshot aus Wodka, Blue Curacao und einem Zitronenlikeur. Aber Achtung: wenn man einen Kamikaze bestellt, erhält man vier Shots. Gewollt oder ungewollt, werden es so gleich mehrere Schnäpse für jeden.
Tja, danach wird das lässig schauen dann doch etwas schwierig...