Donnerstag, 20.09.2007: Anna läuft und staunt

Nach Ludmila, meiner neuen Zimmernachbarin, die um 6:00h ankommt, mich weckt und anschließend einzieht und auspackt, weckt mich strahlender Sonnenschein zum zweiten Mal an diesem Morgen. Ich bin mit Aga verabredet, sämtliche Behördengänge zu erledigen. Also wird nichts mit Sonne genießen und Stadt ansehen. Den halben Tag verbringen wir damit, den Behörden zu erklären, dass ich eine zeitlang hier bleiben werde. Mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich. Außerdem beantragen wir ein Monatsticket für die Straßenbahn. Es überrascht mich, dass man für nahezu jedes Dokument ein Passbild braucht. Absolut zufällig hatte ich in Harsewinkel noch Bilder gemacht, weil ich die meine letzten Bilder für die Bewerbung benötigt habe (die tauchen vielleicht in einem Studentenausweis wieder auf). Vor der Unmasse Bilder wurden wir vorher nicht informiert, und so manch ein Erasmusstudent läuft zunächst zum nächsten Fotografen.


Am Nachmittag sorgt Aga dafür, dass ihre anderen Schützlinge sicher in das Wohnheim gelangen. In dieser Zeit habe ich frei und erkunde auf eigene Faust die Stadt. Unweit des Wohnheims liegt ein großzügiger Park, den ich schon jetzt liebe. Das totale Gegenteil von der Enge des Zimmers. Hier tummeln sich tagsüber Mütter und Eichhörnchen. Mitten im Park stoße ich auf ein Gebäude, mit einem Flugzeug auf dem Dach und Panzern vor der Tür. Ich lese später, dass der Park früher zu einem Festungsgelände gehörte, und deshalb heute ein Museum mit äh Armeegeräten beherbergt. Weiter geht es in die Stadt. Ich bin auf der Suche nach meiner Bankfiliale und finde sie auch prompt, obwohl ich hätte sicherlich auch direkter laufen können. Außerdem gelange ich auf den Altmarkt mit den bunten Krähmershäusern, bunt bunt und nochmals bunt. Die Krönung ist aber eigentlich das Rathaus. Der Renaissancebau hat mit einem „typischen“ Rathaus nicht viel zu tun. Es erinnert eher an ein kleines Märchenschloss. Den Rückweg bestreite ich per Straßenbahn, heute Abend wird schließlich wieder losgezogen.

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