Donnerstag 27.09.2007: Anna ist krank und sucht den IKEA

Ich wache auf, weil ich glaube, keine Luft mehr zu bekommen, der Schädel brummt und es kratzt im Hals. Gestern Abend hab ich mich schon angeschlagen gefühlt, aber viel Wasser und prophylaktisches frühes Schlafengehen hat nichts genutzt, das ist nichts gegen heute. Ich beschließe vor der Uni noch einmal in der Apotheke vorbei zu schauen. Ich finde auch gleich neben der Haltestelle am Wohnheim eine. Die Apothekerin ist zwar unglaublich nett, versteht aber leider kein Wort Deutsch oder Englisch.


Ich hatte mir vorher im Sprachführer den Satz „Ich bin erkältet und habe Husten“ herausgesucht und ihn auswendig gelernt „Jestem przeziebiona i mam kaszel“. Bitte einmal laut aussprechen, damit ihr seht, wie es euch die Zunge bricht. Die Apothekerin hat mich aber verstanden, wahrscheinlich auch, weil meine Nase so rot leuchtet, dass nicht zu übersehen ist, dass ich erkältet bin. Ich bekomme eine Packung mit der Aufschrift Gripex MAX. 10 riesige Tabletten, auf Paracetamolbasis, wie wir nachher in dem Beipackzettel übersetzen können.


In der Uni gehe ich zur Sprechstunde des Koordinators für das Doppeldiplom, dem polnischen Professor Brezinski, wenn man so möchte. Er ist total nett, kann super deutsch sprechen und ist sehr bemüht seinen ausländischen Schützlingen alle Steine aus dem Weg zu räumen. Er nennt mir eine Professorin, bei der ich wegen der Diplomarbeit vorsprechen soll. Das kann ich gleich in der nächsten Woche machen. Dann folgen noch einige Formalitäten, aber eigentlich läuft bisher noch alles sehr rund.


Am Nachmittag machen wir uns zu vier Mädels auf den Weg zum IKEA. Wir möchten Schreibtischlampen und Regale für die Badezimmer besorgen. Aus der Planung, wie man am besten dahin kommt halte ich mich heraus, meine Denk- und Reaktionszeiten haben sich durch die Erkältung bedenklich verlängert. Der IKEA liegt auf der anderen Seit der Stadt und wir verfahren uns erst einmal kräftig. Als wir genervt unseren Fehler bemerken, aussteigen und nach dem Weg fragen, treffen wir auf einen netten polnischen Jungen, der gerade auf dem Weg zum IKEA ist, um dort nach einem Nebenjob zu fragen. Wir schließen uns an und kommen darauf hin relativ gut an.


Ich bin fertig und geh früh schlafen.

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