Zurück in Polen

Zurück in Polen geht es gesundheitlich erst einmal steil bergab: Direkt in der ersten Nacht streckt mich einen Magen-Darm-Grippe nieder, die ich mühsam in den nächsten Tagen auskurieren muss. Als es dann langsam besser wird, geht es auch zurück an die Arbeit. Ich feile weiter an meiner Arbeit, fasse zusammen, damit meine Tutorin sie mir ins Polnische übersetzen kann. Aber insgesamt wird es jetzt übersichtlich. Ich habe relativ viel Zeit und da unsere Polnischlehrerin erst mal für anderthalb Wochen in den Urlaub gefahren ist (keine Ahnung warum wir den ganzen Dezmeber frei hatten und man das nicht in eine solche Zeit schieben kann) habe ich so gut wie keine Vorlesungen.

Das Wetter spielt gut mit. Es ist zwar bitterkalt, aber dafür wunderschön. Also verbringe ich einge Zeit mit ausgedehnten Spaziergängen im Park, bis das Gesicht sich eingefroren fühlt.
Im Wohnheim schlage ich mich mit ätzend lauten Polen herum. Die scheinen vor ihrer Klausurphase noch mal richtig durchzudrehen. Kaum ein Abend vergeht ohne laute Musik, Gegröhle und Besoffene deren jedes zweites Wort "kurva" (=Scheiße) ist. Das ist zwar auch nicht wirklich etwas Neues, schließlich ist das ja schon das dritte Semester, das ich im Wohnheim verbringe, neu ist allerdings, dass nun im Nachbarzimmer Polinnen wohnen, die den Krach und den Dreck mit in unseren Flur und in das Bad ziehen. Das wäre leichter zu tolerieren, wenn sie zumindest am folgenden Tag aufräumen und sauber machen würden. Aber ihr Bedürfnis nach einem sauberen Bad scheint weitaus weniger ausgeprägt zu sein, als das meine. So sieht es selbst nach ihrem Wischen immer noch ätzend dreckig aus.

Am Ende der ersten Woche dann schlechte Nachrichten. Ich muss in der kommenden Woche noch mal nach Hause, um an der Beerdigung meiner über 90jährigen Großtante teilzunehmen. So wird meine eigentlich letzte Etappe in Poznan doh noch mal von einem Heimaturlaub unterbrochen. Na ja, manche Dinge lassen sich einfach nicht planen.

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